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Streetfood Festival ohne Publikum

lange gesichter unter den Foodtruckern - nix los am Sternenberg

von Walter Holtfoth, Text und Bilder 

 

Am gestrigen Freitag drängten sich tausende durch die Hauptstraße und die Gassen bei der FrieNight.

 

Ist es der falsche Ort zum falschen Zeitpunkt ? 

 

Es ist Samstag, das Street Food Festival läuft und sollte eigentlich in den frühen Abendstunden gut besucht sein. Zumindest so wie in der Vergangenheit diese Form des mobilen Genusses erfolgreich durchgeführt wurden. 

 

Sie kamen aus Wiesbaden und waren gegen 19:30 am Abbauen. Ich will den Standbetreiber nicht stören, bekomme aber mit, mit welchen Emotionen er die Straßenverkabelung aus der Kunststoffverpackung reißt. "Es ist die reinste Katastrophe, das miserabelste was mir in 2023 passiert ist." Er ist ein Foodtrucker wie er im Buche steht, Cab, Vollbart, der Blutdruck ist ihm anzusehen. Er kritisiert die fehlende Werbung, die es seiner Sicht nach brauche. 

 

Kaum positive Emotionen bei den Anbietern

 

Ein Selbstläufer ist es nun mal nicht meint er. "Wir bezahlen alle Standgebühr, manche richtig happig, manche weniger, dafür sollte auch eine Leistung kommen." Wir sind alle eine Familie," berichtet ein anderer Betreiber, "und gehen miteinander durch Dick und Dünn." Er wollte sich der vorherrschenden Stimmung nicht anschließen. In Niederschopfheim sei ein Fest, da stehe ein Zelt, versucht er mit zu erklären. Im Nachsatz: " ich bin auch über 200 Terminen, da kann auch mal einer in die Hose gehen." Also doch eine Beschreibung die die allgemeine Stimmung trifft. 

 

"Uns geht´s immer gut," der nächste Stand mit kleinen Leckereien ist genau so leer wie die meisten anderen. Das Pärchen lächelt mich an und gesteht Galgenhumor. "Natürlich darf man sich die Laune nicht selbst vermiesen, das hier gehört zum Geschäft dazu."

 

und dann wird es auch noch kühl  

 

Dann ein Stand mit ordentlich Bewegung, das Security Team der Malleparty die in der Sternenberghalle stattfindet stärkt sich gerade für den harten Job am Abend. Sonst hier und da ein paar Grüppchen, Familien mit Kindern, Jugendliche und es weht ein frischer Wind. Auch nicht gerade wirklich zuträglich. 

 

Einigen Bestückern fällt es schwer, ein positives Lächeln ins Gesicht zu Zaubern. Mit herunter hängendem Mundwinkel kommt der Mutmacher schlecht hin: "Morgen kann alles nur bersser werden." 

 

Ich gehe hier bewusst nicht auf das Angebot oder die Preise ein. Meine bessere Hälfte meint, nach Rundgang: "Da sind wirklich leckere Sachen am Start." Und meiner Franzi glaube ich das ungesehen. Die anwesende Foodtruck Familie hat sich mehr verdient, als das was wir vorgefunden haben. Mehr Besucher, besseres Wetter, weniger Konkurrenz, und vor allem viel mehr Öffentlichkeitsarbeit.  Der Wiesbadener, der bereits mit seinem Gespann aus Hänger und Truck vom Hof war bringt es auf den Punkt. " Nichts dagegen dass es viele Festivals gibt aber das sind nirgends Selbstläufer, ohne professionelles Marketing und Werbung bringt das alles nichts."

 

Wir wünschen für Morgen allen Tapferen einen besseren Verlauf. 

 

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